Raus in die Natur

Schmutz beglückt

Klasse Dreck

Wenn immer möglich raus aus der Bude und in die Natur. Nicht auf den Spielplatz, denn den kennen sie. Raus zu Viechern, Bächen, Matsche, Feuer machen, Flitzebogen bauen, barfuß laufen. Immer mit einer zweiten Garnitur an Klamotten, Stiefeln usw., damit sie auch mal in den Teich fallen können, wie es sich gehört. Dazu immer eine Plastiktüte, ein verschließbares Glas, eine Schüppe, um diverse Schätze einsammeln, zu untersuchen und die Eltern erschrecken zu können: Laich, Gewürm, Krabbelviehzeugs, alle erdenklichen Akteure aus Flora und Fauna halt.
Welch ein Genuss, wenn der Matsch so richtig zwischen den Zehen hervorquillt! Unvergesslich; das behalten sie ihr Leben lang! Das sterile Knetgummi, diese bunten Würstchen, das man ihnen zur Abfuhr entsprechender und durchaus auch sadistischer Energien gibt - tatsächlich ahnen die Erwachsenen nicht, worum es geht - reicht nicht, ist ein Witz dagegen, ein kinderzimmertaugliches Ventil. Drücken, quetschen, verformen - später möchte man Leuten, die diese Phase in ihrem Leben nicht gut durchstanden haben, besser nicht im Leben begegnen. Solche Charaktere findet man später oft in Kontrollfunktionen, bei Banken, Versicherungen usw. aber auch in technischen Berufen. Eine gewisse Sterilität, Verhaltenheit und die Affinität zum Geld zeichnen sie aus.
Also: Sammeln Sie Samen ein, legen Sie einen "Garten" auf der Fensterbank an, gucken Sie, was sich tut. Sorgen Sie für eine Lupe, ein Fernglas, einen Kompass und einen Stadtplan bzw. eine Karte der Umgebung, am besten 1:50.000 oder als Messtischblatt 1:25.000.

Gleichgewicht und Balance im Leben - Voraussicht tut Not

Alles fällt um, alles plumpst runter, alles wird verschüttet und vergossen, alles klebt und geht kaputt. Keine Tasse, kein Becher ist davor geschützt, nicht umgekippt zu werden. Das gilt selbst bei größeren Kindern, Neun- oder Zehnjährigen, die unglaublich am Tisch herumhampeln können und oft auch noch eine sehr unsichere, fahrige Motorik zeigen. Hier ist also "Vor-Sicht" angesagt. Räumen Sie stets alles auf dem Tisch weg, was nicht wirklich nötig ist oder schieben Sie es zumindest außer Reichweite. Achten Sie darauf, den Teller gleich an der Tischkante zu haben, denn ganz gewiss wird alles Mögliche verschlabbert und verkrümelt werden. Veranstalten Sie ein Spiel, veranstalten Sie einen Wettbewerb, fragen Sie, was am Tisch denn heute mal NICHT umfallen würde! Mit Belohnung hintan. Vielleicht wird dafür allerdings der ganze Tisch umkippen oder der Stuhl mitsamt Glör darauf.
Mögliche Verletzungsgefahren oder andere unangenehme Konsequenzen sollten von vorneherein ausgemerzt oder so eingegrenzt werden, dass der Schaden möglichst gering ausfiele.

Versprechen, Belohnungen, Strafen

Äußerste Vorsicht walten lassen, denn angenehme Dinge, die angekündigt wurden, z.B. um sie zu manipulieren, s.o., die behalten sie. Also nie leichtfertig daherkommen mit: "Wenn Du ... dann gehen wir nachher (oder: morgen) auf den Spielplatz". Dito bei irgendwelchen Sanktionen: "Wenn Du nicht ... dann gibt´s keinen Nachtisch" o.ä.
Wer´s nicht einhält, hat verloren. Leere Versprechungen lassen einen unglaubwürdig erscheinen.
Durch leere Drohungen lernen sie, dass sie machen können, was sie wollen, denn es folgt eh keine Strafe. Sie werden den Hampelmann mit Ihnen machen.

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